2. Herren rumpelt in die neue Saison

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Da hat man vom Management die Vorbereitung in die neue Saison optimal geplant und glaubt alles Menschen erdenkliche getan zu haben, um erfolgreich zu starten: Umfangreiche Trainingspläne wurden erstellt, die dann sogar umgesetzt wurden – ins Trainingslager ist man gefahren und hat da auch tatsächlich mal die Halle begutachtet – Ernährungsratschläge aus diversen Frauenzeitschriften wurden diskutiert und dann verworfen – einen Ehrenkodex mit Sanktionsmaßnahmen hat man verabschiedet – verschiedene Doppelpaarungen wurden inbrünstig trainiert – und, nicht zuletzt, bei tiefster kontemplativen Meditation die Akasha-Chroniken angezapft, um auf alle Dinge, die da kommen mögen, vorbereitet zu sein und Antworten zu haben.  
Und was war das  Ergebnis? Ein laues Lüftchen! Das muss in der Führung Konsequenzen haben. Angeblich soll für das Management ein Herr Oliver B. im Gespräch sein, der seine Fähigkeiten auf allen Gebieten bei der letzten WM eines unbedeutenden Verbandes einer noch unwichtigeren Sportart in Russland unter Beweis gestellt haben soll. Ein Vorstandsmitglied wird unbestätigt zitiert mit den Worten „Mit dem wäre es auch nicht schlimmer geworden“.

Aber vielleicht gehen wir das Ganze auch falsch an! Was ist denn Erfolg? Misst sich der denn immer an Siegen, Punkten und Aufstiegen? Nein, es geht doch um das Miteinander, das Füreinanderdasein, die Leistung des Gegenüber anerkennen und ihn würdigen. Ich bete übrigens, wenn ich diese Zeilen zu Ende gebracht habe, auch noch für den Weltfrieden.
Wollen wir aber noch einen Blick auf das sportlich Geleistete werfen: 3 Spiele standen in einer Woche auf dem Programm. Ditt is schon was fülle, wa. Los ging es mit einem Pokalspiel beim  SSV Langenhagen II. Wenn man 0:3 Doppel spielt, wird es schon ambitioniert, will man noch ein Spiel das bis zum 6. Gewinnpunkt geht, gewinnen. Wozu hat man eigentlich Doppel trainiert, wenn man dann die beiden Eingangsdoppel sang und klanglos 0:3 abgibt, ohne jede Chance überhaupt einen Satz zu gewinnen? Die Einstellung stimmte jedenfalls in der Folge und man konnte in den Einzeln sich in das Schlussdoppel retten. Das dann neu zu bildende Doppel befand sich nach der 2:0-Satzführung scheinbar auf einem guten Weg doch die nächste Runde zu erreichen...aber denkste: SSV kämpfte sich noch verdient in Runde 2.

Egal; konzentriert man sich eben total auf die Meisterschaft. Da ging es zum Auftakt nach Groß-Buchholz, wo es in früheren Zeiten immer hoch her ging. Die Älteren werden sich gerne erinnern. Diesmal gab es einen epochalen Kampf über 5 Stunden, der weitestgehend friedlich 8:8 endete. Im Doppel wollte man sich nicht, wie 4 Tage zuvor, überrennen lassen. Das selbst ernannte Spitzendoppel des Blonden mit Börgelino ließ gegen Ozga/Jan-Christoph diesmal nichts anbrennen. Schon mal eine Steigerung – immer positiv sein....obwohl schlechter ging ja auch nicht. 2/3Diesel und der alte Mann zeigten gegen Florian/Patrick ein durch und durch harmonisches und friedfertiges Verhalten, von dem es mehr in der Welt geben sollte, dass sich leider aber nicht eignet ein Spiel, oder einen Satz gewinnen zu können.  Kloppi und Satzzeichen (was bedeutet das eigentlich – Bildungslücke bei mir?) konnten gegen Michael/Konrad einen Satz unterstreichen, was bei ihnen geht, die restlichen 3 Sätze bis zum 3:1-Erfolg waren umkämpft.

2:1 nach den Doppeln...schon besser.

2/3 Diesel wurde von Florian nie in sein Spiel gelassen, stand vielleicht auch noch ein wenig unter den Einwirkungen des Schlafwagentempos seines Doppelpartners, was zu einem 0:3 führte. Der Blonde unterstrich eindrucksvoll seine Spitzenposition bei dem ungefährdeten Erfolg über Patrick. In der Mitte setzte es dann 2 so nicht eingeplante Niederlagen: Börgelino fand nicht zu seinem Spiel und unterlag knapp in 4 Sätzen gegen Ozga, wie auch Kloppi in einem sehenswerten Spiel gegen Jan-Christoph. Das Satzzeichen 2 Sätze lang ohne jede Chance gegen Michael, kämpft sich aber verdient in den Entscheidungssatz, in dem er aber leider abreißen lassen muss. 3:5 hinten...wird langsam eng. Der alte Mann kann sich gegen Konrad gerade so jeweils zu Satzende über die Ziellinie retten und es verbleibt ein Klingeln in seinen Ohren, das  die vereinzelten Rufe in höheren Tonlagen seines Gegenüber ausgelöst haben.

4:5 zur Pause...das wird noch zäh...

...zumal jetzt auch der Blonde gegen einen bärenstarken Florian in arge Nöte gerät und 0:2 in Sätzen ins Hintertreffen. Aber der Blonde ist als Mentalmonster bekannt und kämpft mit der überlegenen Kondition Florian noch nieder. 2/3Diesel zerlegt Patrick nach verlorenem ersten Satz 2 ½ Sätze lang mit seinen harten Vor- und Rückhand-Schwingern und wird dann zaghafter. Der Rest des Spiels lief immer gleich ab: Von beiden Seiten ausgehendes halbherziges Rückhandgekonter auf Seniorentempo und wer zuerst zuckt verliert. Leider hatte Patrick die besseren Nerven = 2:3. Kloppi gegen Ozga nach 0:1 in Sätzen mit 7 Punkten in Satz 2 hinten, erkämpft sich mit unglaublicher Leistung noch den Satz und Satz 3 auch. Man hatte den Eindruck „Das macht der schon“...macht er aber nicht. Satz 5 = lange Führung und in der Verlängerung unglücklich verloren. Sch... öhhh wieder 2 Punkte zurück und Börgelino muss gegen Jan-Christoph ran, der im ersten Spiel so stark war. Jetzt zeigt Börgelino aber was er kann; von hinten unglaublich sicher und nach vorne immer in der Lage auch zu punkten = ganz starkes 3:1. Der gute Eindruck wurde gleich wieder vom alten Mann zerstört, der gegen Michael, der total sicher und abgeklärt agierte, aber auch nicht den Hauch einer Chance hatte. Gott sei Dank hatte das Satzzeichen gegen Konrad keine Probleme den SVA ins Abschlussdoppel zu retten.

In dem ging es zwischen dem Blonden und Börgelino sowie Florian/Patrick hin und her. Nach starkem Beginn der Blauen, kamen die Buchholzer immer besser ins Spiel, wobei insbesondere Florian immer wieder mit starken Topspinbällen über den Tisch unangenehm auffiel. Mit wie viel Einsatz die Blauen bei der Sache waren, zeigte eine Begebenheit, die mit Sicherheit ein Klassiker werden wird, von dem noch in Jahrzehnten berichtet werden wird und der so kleine Aussetzer, wie „Falsches Feld“ beim Aufschlag im Einzel als Schiedsrichter zu  rufen, in die Vergessenheit befördern wird. Aufschlag Buchholz und beide SVA-Helden versuchen den Ball mit einem Vorhand-Topspin (Rechts-Links-Kombi) zu schlagen. Man kann ( nee, muss ) darüber lachen, aber wer so sehr den Sieg will, der wird auch belohnt und so konnten sich der Blonde und Börgelino im Entscheidungssatz Dank der größeren Sicherheit – also außer bei dem einen Ball - absetzen und den ersten Punkt gegen den Abstieg für den SVAII sichern.
Puuu, ditt wa äng, wa – hätt auch total schief gehn könn gegen einen weitestgehend sympathischen und echt gleichmäßig starken Gastgeber, bei dem ich mich ausdrücklich noch mal für die gute Musikauswahl bedanken möchte. Der Autor dieser Zeilen durfte ja schon mal bei Mannschaftskameraden im PKW mitfahren, davon bluten ihm heute noch die Ohren und sein Therapeut muss bis anhin viel Arbeit verrichten, das Gehörte zu verdrängen. Ist ziemlich spät geworden ...noch ein Flaschengetränk auf der Straße vor dem Bunker, bis die Anwohner verschreckt aus den Fenstern gucken und dann schnell zu Achilles, wo Toni dankenswerterweise die Küche noch aufhält, damit die Verhungerten die Speicher auffüllen können. Das wurde dann für die Hälfte der Mannschaft spät, die vorsichtshalber ging, bevor die Gespräche vollends in eine merkwürdige Richtung entglitten, und für die andere Hälfte viel später.

Um 14 Uhr ging es an diesem Doppelspieltag am nächsten Tag schon weiter:  Aus gruppendynamischen Gründen und um etwas Niveau in das Ganze zu bringen, traf man sich vor dem Spiel gegen die Dritte zu einem Umtrunk. Kloppi gab an seiner Hochglanzsilberorgel mit Tongenerator den Barista, es wurde Kuchen gereicht - wobei die zugehörige Sahne zwar vom Bäcker in Rechnung gestellt und bezahlt wurde, aber in der Bäckerei verblieb; ein Skandal sondergleichen – und Teile der Mannschaft mussten ihre Kohlenhydratspeicher mit Nudeln und kalter Sauce auffüllen. Passt schon.

Als alle Vorräte in Kloppis Haushalt geplündert waren, machte man sich auf zu dem Treffen der Giganten...SVA III gegen SVA II.
Spiele von Mannschaften eines Vereins gegeneinander können einen Reiz haben, muss aber nicht sein. Die III. kämpft leider mit einer laaangen Liste an Verletzten, die sich bei dem schönen Sonnensonntagnachmittag noch verlängerte und so musste kurzfristig die Todesnoppe aushelfen.

Anpfiff: 2/3 Diesel und der alte Mann etwas griffiger als Tags zuvor und so können sie sich gegen Andre und Fabi in den Entscheidungssatz kämpfen. Da verlieren sie aber den Anschluss als Fabi 2 Vorhandgewaltschläge in Folge ins Ziel feuert statt, wie in den Sätzen davor, an die Bande =2:3. Der Blonde und Börgelino haben Jan-Henning und Julian ebenso im Griff wie Kloppi und das Satzzeichen Käptn Nik und die Todesnoppe. 2:1 nach den Doppeln...

2/3 Diesel setzt Andre, der noch nicht auf Betriebstemperatur zu sein scheint, permanent unter Druck und kann den Sack in 4 zu machen. Der Blonde gegen Käptn Nik klar in 3, wobei es bei Käptn Nik nach seiner Verletzung deutlich aufwärts geht und er bald bestimmt wieder mit ruhmreichen Siegen für seine Mannen voran gehen wird. Börgelino muss dann die Stärke von Jan-Henning anerkennen, der genau da weiter machte, wo er im Punktspiel gegen Burgwedel aufgehört hatte. Dann folgten 3 schnelle 3-Satz-Siege von Kloppi gegen Julian, dem Satzzeichen gegen Fabi und des alten Mannes - sehr zum Ungemach weiter Teile der III, die auf ein kostenloses Essen gehofft hatten – gegen die Todesnoppe. 7:2 zur Pause...

Spielerisch hochwertig war dann das Aufeinandertreffen des Blonden mit Andre. Mehr als ein Satz war trotz großer Gegenwehr gegen diesen Andre nicht drin. (Leider) echt stark! 2/3Diesel zog heute sein Spiel gnadenlos auch gegen Käptn Nik durch = 3:0. Dann franste das ganze Spiel etwas aus und bei den letzten Spielen war es etwas schwer für die Beteiligten, halbwegs die Konzentration zu behalten. Kloppi konnte gegen Jan-Henning, auch wegen diverser Fehlaufschläge, ebenfalls nicht gewinnen und Börgelino blieb es vorbehalten gegen Julian den Deckel drauf zu machen.
9:4! Juhuu...der erste Sieg....
Fühlt sich aber nicht so an. Spiele von Mannschaften eines Vereins untereinander – diese wertende Bemerkung sei mir erlaubt – finde ich so mittel geil. Muss halt sein...für die Hinserie abgehakt...
Die 2te steht jetzt mit 3:1 Punkten da und muss nächsten Freitag wieder in Langenhagen ran. Um da diesmal was zu holen, muss man sich aber deutlich steigern...
...oder wir haben einfach Spaß und uns alle lieb...

Bis denne...
Immer fröhlich bleiben...                                  

Euer Buttermaker